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Faktencheck
Thurgauer Zeitung vom 6. Dezember 2022
"Ohne das Volk wird der Windpark zum Flop"
Punkt 1 das Bild im Text:
Das Bild stammt vom Verein Lebensqualität Wellenberg, welcher das Projekt bekämpft, und entspricht nicht den tatsächlichen Verhältnissen. Auf der Website von EKZ sind geprüfte Visualisierungen verfügbar. Die Begrünung wird bis zum Mastfuss gezogen. Die grossen Betonflächen rund um die Mastfüsse entsprechen nicht der Realität. Das Bild ist zudem kein Blickwinkel eines Beobachters am Boden. Die geplanten Windturbinen sind schlanker, sowie Flügel als auch Mast. 






 
Abschnitt 2 im Text: 
Dazu gibt es (nebst Solarenergie) zwei Möglichkeiten: neue oder höhere Stauseen. Oder Windparks.

Die erneuerbaren Energien umfassen nicht nur 2 Möglichkeiten, sondern: Solarenergie, Wasserkraft, Biomasse, Geothermie und Windenergie. Nach einem Bericht des Bundesamtes für Energie lassen sich 25 bis 40 Prozent des heute verbrauchten Stroms mittels Effizienzmassnahmen und ohne Verhaltensanpassungen einsparen. Weiteres Potential erschliesst sich durch Suffizienz.
Abschnitt 3 im Text: 
...teilweise in Zusammenarbeit mit den Umweltverbänden, ...

Im Bericht wird oft verallgemeinert und der Bezug zu Thundorf vernachlässigt. Wie man auf dieser Website unter «Vorstand» feststellen kann, sind sowohl WWF wie Pro Natura Mitglieder im Vorstand. Dies trifft auch für die meisten Parteien zu.
Abschnitt 4 im Text: 
Die Schweiz ist kein idealer Windstandort. Rein ökonomisch gesehen wäre es besser, in ausländische Anlagen zu investieren. 

Die Schweiz hat genug Wind, um Windparks wirtschaftlich zu betreiben. Dies belegen sowohl die Windmessungen und Wirtschaftlichkeitsberechnungen zum Windpark Thundorf, als auch der Windpark Verenafohren nicht weit Weg von Thundorf, der bereits in Betrieb ist. Der Strombedarf von 18'000 Haushaltungen oder 5% des kantonalen Stromverbrauchs sind nicht wenig. Zumal ein Grossteil davon im Winterhalbjahr produziert wird.
Produktionen im Ausland z.B. Deutschland, Nordsee haben mit der Energieversorgung der Schweiz keinen Zusammenhang und sind keine Lösung für die Schweiz. Dies sind reine Renditeobjekte der Investoren. Weit weg produzierter Strom erfordert neue Hochspannung-Übertragungsleitungen (welche auch im Ausland bekämpft werden) und es gibt Transportverluste.
Eine neue Studie des Bundes belegt zu dem, dass das Windpotenzial in der Schweiz viel höher  ist, als bisher angenommen. Link 
Abschnitt 5 im Text: 
Denn rentabel ist die Windenergie bisher nicht. In Deutschland wurden Anlagen stillgelegt und abgebrochen, als nach 20 Jahren die staatlichen Fördergelder eingestellt wurden.

Fördergelder sind dazu da, die Verzerrung der Energiepreise zu glätten. Eine Windturbine belastet während ihrer Betriebszeit die Umwelt viel weniger, als fossile Kraftwerke. Diese Schäden sind bei den fossilen Energieträgern nicht eingerechnet. Aus diesem Grunde die CO2-Abgabe. Was eine reine Umlagerung der Verursachungskosten ist. Gerade so gut hätte man die Fossilen mit den effektiven Kosten belasten können. Der Benzinpreis hätte sich verdoppelt. Das Kernkraftwerk Mühleberg wurde am 20. Dezember 2019 stillgelegt, weil sich die nötigen, massiven Nachrüstungen nicht gerechnet hätten, und wird zurückgebaut.
Die Windenergie ist rentabel. Firmen würden sonst niemals darin investieren. Fossile Energie wird im Ausland immer noch subventioniert.
Abschnitt 6 im Text: 
Dahinter steckt der grüne Zürcher Baudirektor Martin Neukom, der beseelt ist vom Gedanken, sieben Prozent des Zürcher Strombedarfs mit einheimische Windenergie decken zu können.

Der Baudirektor Dr. Martin Neukom steckt sicher nicht hinter dem Windparkprojekt in Thundorf. Er ist erst seit 2019 Regierungsrat des Kantons Zürichs. Als solcher nimmt er automatisch als Verwaltungsrat Einsitz beim EKZ. Er ist einer von 15 Verwaltungsräten. EKZ hat schon viel früher mit der Planung des Windparks Thundorf angefangen.
 
Abschnitt 7 im Text: 
Um den Bau voranzutreiben, will Martin Neukom dem Volk ein abgekürztes Bewilligungsverfahren schmackhaft machen. Interessanterweise sind die Standorte hauptsächlich in der östlichen Grenzregion angesiedelt, vom Weinland über das Tösstal bis ins Oberland - also weit weg von der Hauptstadt und vom See. Noch vor wenigen Jahren glaubte die Zürcher Baudirektion übrigens, dass sich der Bau von Windrädern im Kanton Zürich nicht rentiere.

Die Gegebenheiten des Kantons Zürichs haben nichts mit dem Windpark Thundorf zu tun. Tatsache ist, dass der Kanton Thurgau früh gehandelt und bereits 2014 eine kantonale Windpotentialstudie erstellt hat. Der Kanton Zürich ist da noch im Hintertreffen. Aussagen des damaligen SVP-Regierungsrates sind aus heutiger Sicht nicht haltbar, zumal sich die Situation von Energiepolitik und -markt (Forderung nach mehr Unabhängigkeit bzw. inländischer Stromproduktion, höhere Energiepreise) seither massiv verändert hat
Abschnitt 8 im Text: 
Zu Neukoms Windkraft-Armada gehört auch die umstrittene Anlage auf dem Wellenberg.

Regierungsrat Neukom baut keinen Windpark in Thundorf, somit gehört dieser auch nicht in seine Armada. Der Strom wird in das Netz des Kantons Thurgau eingespeist. Die EKT hat zudem das Recht auf eine Beteiligung an der Anlage erworben. Die EKZ ist zudem mit weiteren, lokalen und regionalen Partnern im Gespräch.
Abschnitt 9 im Text: 
Der einzige mögliche Windstandort des Kantons St. Gallen ist übrigens Krinau im Toggenburg. Die St. Galler Regierung nahm ihn vor bald vier Jahren in den Richtplan auf. Damals gingen Optimisten davon aus, dass der Betrieb im Jahr 2023 aufgenommen werden könnte. Doch die Investoren, nämlich die Thurwerke AG und die Groupe E. Grennwatt AG, haben sich bis heute nicht entschieden. 
Selbst die Grünen sind im Dilemma zwischen dem Bestreben, "sauberen" Strom zu produzieren, und dem Landschaftsschutz.

Der Blick nach St. Gallen zeigt, wie weit dieser Kanton hinter dem Thurgau hinterherhinkt. Im Verein Pro Wind Thurgau sind selbstverständlich auch die Grünen und die Grünliberalen im Vorstand.
 
Abschnitt 10 im Text: 
Es hat relativ wenig Wind, und es gibt hohe politsche und juristische Hürden zu überwinden.

Der Windnachteil wurde bereits entkräftet. Es werden vor allem juristische Hürden in der Schweiz bleiben. Da die Gerichte in der Schweiz beschäftigt werden. Eine klare Mehrheit der Schweizer Bevölkerung ist für den Ausbau der Windenergie, wie die Abstimmung zur Energiestrategie 2050 sowie verschiedene Umfragen zeigen. Der Grosse Rat des Kantons Thurgau hat sich mit klaren Mehr für den Richtplan Windenergie und für das Richtplangebiet auf dem Wellenberg ausgesprochen.
Abschnitt 11 im Text: 
Wenn nicht, wird der Windpark Thundorf zum Behördentrauma.

Es wird kein Behördentrauma, da die Behörden nur ihre Funktion als Bewilligungsbehörde ausführen. Die Aufgaben umzusetzen, welche vom Bund auf den Kanton und von dort an die Gemeinde übertragen werden, gehört zu ihren Pflichten. Das Trauma dürfen die nachfolgenden Generationen haben, die sich fragen werden, wie es möglich war, dass wir trotz zur Verfügung stehender Technologie nicht fähig waren, eine eigene, erneuerbare und klimafreundliche Energieproduktionsinfrastruktur aufzubauen.
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