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Faktencheck
Thurgauer Zeitung vom 8. Dezember 2022
Leserbrief "Sind wir auf dem richtigen Weg?"
Abschnitt 1 im Text: 
Dass die Unterlagen der Windmessungen durch das EKZ für die Windkraftanlage Wellen
berg (WKA) unter Verschluss gehalten werden, glaube ich Leserbriefschreiber Thomas Allemann aufs Wort. Windmessungen wurden vom EKZ in der Heid oberhalb von Wuppenau gemacht, und diese seien auch für den Wellenberg 
anwendbar.


Das Windaufkommen wurde bereits durch die Studie Windpotential 2014 durch den Kanton evaluiert und mit diversen Messungen und Daten belegt. Die Windmessungen, welche das EKZ gemacht haben, sind für den Investor von Wichtigkeit, da es dabei darum geht, die Rentabilität eines Standortes zu prüfen. Die Messdaten wurden durch ein Ingenieurbüro geprüft. Auf Wunsch der Begleitgruppe wurden die Daten zudem ein zweites Mal ausgewertet – von einer unabhängigen, von der Begleitgruppe bestimmten, qualifizierten Fachhochschule. Ingenieurbüro wie Fachhochschule kamen zum Schluss, dass der Bau eines Windparks auf dem Wellenberg wirtschaftlich ist. Windmessdaten sind teuer erstellte Unterlagen, die dem EKZ gehören und somit nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sind. Wie dies auch bei anderen Betriebsgeheimnissen üblich ist.
Es ist klar, dass der Wind nicht nur dort bläst, wo man die Windstärke misst. Ein Adaptieren von anderen Standorten ist üblich. So können auch die Messwerte von Verenafohren beigezogen werden.


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Abschnitt 2 im Text: 
Man errei
che einen Wirkungsgrad unter 35 Prozent, was das auch immer heissen mag. Als Kommentar wurde angefügt, dass bei diesem Resultat eine WKA nicht wirtschaftlich zu betreiben ist. 

Der Wirkungsgrad bezieht sich auf die Volllaststunden und kann nicht verglichen werden mit z.B. einem Auto mit Dieselmotor 30-35%, einem Benziner 25% oder einem Elektromotor 90-99% (Quelle Instadrive).
Ein Windpark produziert 2/3 seiner Energie im Winterhalbjahr, und dies ist ein wichtiger Faktor. Die durch das EKZ berechneten 80 GWh für den ganzen Park beinhalten die Winddaten und den «Wirkungsgrad». Mit diesem Ertrag kann der Windpark auch mit den letztjährigen Energiepreisen wirtschaftlich betrieben werden.


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Abschnitt 3 im Text: 
Technisch gesehen müssten nun in unserer Gegend dreimal so viele Windanlagen erstellt 
werden, bis die Leistung von einer am richtigen Standort 
gebauten Anlage erreicht wird. 


Die richtigen Standorte für den Kanton Thurgau sind die in der Windpotentialstudie ausgeschiedenen Windpotentialgebiete. Diese Gebiete eignen sich alle für den Bau eines Windparks. Die technische Entwicklung bei den Windrädern birgt ein grosses Potential und bringt so auch bei schwächeren Winden systemrelevante Erträge. 
Abschnitt 4 im Text: 
Die Zahl von 14000 bis 18000 Haushalten, die mit Strom aus dem Windpark Thundorf versorgt werden könnten, dürfte damit unter diesem Gesichtspunkt ruhig hinterfragt werden. 

Gemäss Angabe EKZ sind es 18'000 Haushalte, welche der Windpark Thundorf mit Strom versorgen könnte. Aufgrund der oben geschilderten Faktenlage sind die Ertragszahlen und somit auch die 18'000 Haushalte nachvollziehbar. Was macht es für einen Sinn, wenn ein Ersteller eines Windparks mit zu hohen Zahlen kommunizieren würde? Die drei (!) Windturbinen von Verenafohren versorgen 20 000 Menschen mit Strom (www.verenafohren.de). Verenafohren, nahe bei Schaffhausen, befindet sich in einer topografisch absolut vergleichbaren Situation wie der geplante Windpark Thundorf.
Abschnitt 5 im Text: 
Es darf sich 
nicht der Grundsatz durchsetzen, dass eine schlechte Windkraftanlage besser ist als keine. Dafür sind mir unser Land und dessen Bewohner zu schade. 

Die Windkraft ist unter den Anlagen zur Erzeugung  erneuerbarer Energie ein wichtiges Puzzleteil der Energiestrategie. Die Windräder in Thundorf ersetzen den importieren Kohle- und Gasstrom durch inländische, erneuerbare Energie. Wenn man es mit dem Land und seinen Bewohnern gut meint, dann muss man sich für die klimafreundliche Windenergie entscheiden.
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